Projektverwaltung unter Delphi
Bei der Windowsprogrammierung benötigt man neben dem eigentlichen Programmcode noch zusätzliche Informationen (wie z.B. das Layout des Benutzerinterfaces), die meist in separaten Dateien abgespeichert werden. Dadurch ist ein Delphi-Projekt immer eine Sammlung vieler Dateien, die man möglichst zusammen bearbeiten sollte und auf keinen Fall mit fremden Anwendungen vermischen darf.
Hinweis: |
Jedes Projekt sollte unbedingt in einem separaten Verzeichnis gespeichert werden. Die Dateien eines Projekts werden dadurch immer gut handhabbar gehalten. Außerdem vermeidet man dadurch Namenskonflikte. Im Extremfall kann man für alle Projektdateien den Defaultnamen verwenden (Unit1, Unit2, ...). Besser ist es jedoch, den einzelnen Units selbsterklärende Namen zu geben. |
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Die Dateien eines typischen Projekts mit zwei Formularen (.pas, .dfm), einer Ressourcen-Datei (.res) und der Projektdatei (.dpr). Auf der rechten Seite sind die vom Compiler bzw. Linker (im einfachsten Fall) produzierten Dateien dargestellt. |
Dateien, die in der Entwicklungsphase erzeugt werden
Datei-
erweiterung |
Definition |
Zweck / Bemerkungen |
.DPR |
Projektdatei |
Pascal-Quelltext für das Hauptprogramm des Projekts: enthält den Standardnamen des Projekts,
alle Formular- und Unit-Dateien im Projekt sowie den Initialisierungscode
wird von Delphi verwaltet und sollte nicht manuell verändert werden! |
.DFM |
Grafische Formulardatei |
Definitionsdatei des Layouts eines Formulars. Für jedes projektzugehörige Formular wird beim ersten Speichern
des Projekts eine .DFM Datei zugleich mit der entsprechenden .PAS
Datei angelegt. Neuere Delphi-Versionen können diese Datei optional als Text abspeichern (diese Option sollte man unbedingt wählen, da im Fehlerfall eine Behebung wesentlich einfacher ist).
Die Datei selbst wird von Delphi verwaltet, während die Entwurfseigenschaften des Formulars vom
Programmierer über den Objektinspektor eingestellt werden! |
.PAS |
Pascal-Quelltext |
Für jedes Formular wird automatisch eine zugehörige Unit erzeugt,
die alle Deklarationen und Prozeduren (Methoden) für die vom Formular
auslösbaren Ereignisse enthält. Nur diese Dateien sind vom
Programmierer zu verändern.
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.RES |
Compiler- Ressourcendatei |
Binärdatei für vom Projekt zu verwendende äußere Ressourcen; wird normalerweise von Delphi verwaltet, kann aber für spezielle Zwecke auch vom Programmier angepasst werden. |
.CFG |
Compiler-Konfiguration |
Enthält Anweisungen für den Compiler und den Linker; über Optionen der IDE einstellbar |
.DOF |
Delphi-Optionen |
Einstellungen der Entwicklungsumgebung; kann über diverse Optionen der IDE eingestellt werden |
.DSK |
Desktop-Einstellungen |
Enthält die aktuellen Einstellungen diverser Desktop-Parameter |
Um ein Projekt weitergeben zu können oder zu sichern müssen alle Dateien des Projekts mit folgenden Endungen zusammen gespeichert werden: .DPR, .DFM, .PAS, .RES
Vom Compiler erzeugte
Projektdateien
Datei-
erweiterung |
Definition |
Zweck / Bemerkungen |
.DCU |
Unit Object Code |
Während der Compilierung wird automatisch aus jeder .PAS-Datei und der zugehörigen .DFM-Datei eine entsprechende .DCU Datei erzeugt, die alle Eigenschaften und Methoden eines Formulars im Binärcode enthält. Dieser Code entspricht dem Object Code anderer Compiler. |
.EXE |
Compilierte ausführbare Programmdatei |
vertriebsfähige Programmdatei, die den gesamten für das Programm notwendigen Code enthält (Achtung: die Option "Build with run-time packages" darf nicht angekreuzt sein). |
Neben diesen beiden Dateitypen werden für Spezialfälle (z.B. beim Debuggen) weiter Dateien erzeugt. Außerdem legt Delphi für jede geänderte Datei eine Backupdatei an, die nach dem Punkt eine Tilde im Namen eingefügt bekommt.
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